Ein Reisebericht Zum Abschluss der Feierlichkeiten zu unserem zehnjährigen Jubiläum haben wir uns vergangenes Wochenende auf eine Bildungsreise in die Hauptstadt begeben. Pünktlich um 6.15 Uhr trafen wir uns am […]

Ein Reisebericht

Zum Abschluss der Feierlichkeiten zu unserem zehnjährigen Jubiläum haben wir uns vergangenes Wochenende auf eine Bildungsreise in die Hauptstadt begeben.
Pünktlich um 6.15 Uhr trafen wir uns am Freitagmorgen, mehr oder weniger müde und verschlafen, an der Kinder- & Jugendförderung. Gemeinsam mit unseren beiden Jugendpflegern Michael Spiehl und Ina Hildwein machten wir uns auf den Weg nach Hanau, um dort den ICE nach Berlin zu nehmen. Im Zug wurde zunächst von dem ein oder anderen noch ein wenig Schlaf nachgeholt. Nach knapp zwei Stunden und somit der Hälfte der Fahrt, war an Schlaf gar nicht mehr zu denken. Wir wurden ab diesem Zeitpunkt mit essentiell wichtigen Fragen wie z.B. „Wer ist eigentlich Vera?“ durch eine Gruppe etwas älterer, jedoch gut angeheiterter Damen unterhalten. Zumindest wurde uns durch dieses „Entertainment-Paket“ nicht langweilig und jeder von uns hatte ausreichend zu lachen.
In Berlin angekommen machten wir uns direkt auf den Weg ins Regierungsviertel. Als wir die Sicherheitsschleuse im Paul-Löbe-Haus passiert hatten, genossen wir zuerst ein gutes Mittagessen. Danach durften wir für 45 Minuten live bei einer Plenumssitzung im Bundestag dabei sein. Themen in dieser Dreiviertelstunde: „Altersgrenze beim Unterhaltsvorschuss“ und „Bericht zur Deutschen Einheit 2012“. Festgestellt haben wir, dass es dort sehr bewegt und lebhaft und nicht immer wertschätzend vor sich geht. Abgeschlossen wurde unser Besuch im Regierungsviertel von Berlin durch die Begehung der Reichstagskuppel, von der aus wir einen sehr schönen Blick über die Bundeshauptstadt genießen konnten. Im Anschluss machten wir uns endlich auf den Weg ins A&O Hostel, in welchem wir dann erst einmal kurz entspannen konnten. Nächster Programmpunkt war dann das Abendessen im Restaurant „Kartoffel-Kiste“ im Europa-Center. Da wir ja genau am 23. Jahrestag des Mauerfalls in Berlin waren, wollten wir an diesem Abend noch eine der vielen kleinen Gedenkfeiern hierzu besuchen. Die Suche nach der Feier im einstigen Grenzstreifen in der Bernauer Straße blieb erfolglos – vermutlich waren wir zu spät dran – aber die spontane „Nachtwanderung“ war trotzdem sehr interessant. Wir sind an der sehr bemerkenswerten Gedenkstätte „Berliner Mauer“ auf einige „erschreckende“ Fakten gestoßen. Die Gedenkstätte bildete den Grundriss eines Hause ab, das durch die Mauer geteilt wurde. Wir konnten einige Kurzfilme an dieser Gedenkstätte sehen, die die Flucht dort ansässiger Familien eindrucksvoll dokumentierten. Als wir gegen Mitternacht wieder im Hotel zurück waren, besuchten wir noch dessen schöne „Dachterrassenbar“, die sich allerdings durch sehr gewöhnungsbedürftige Musik und lustlose Barkeeper eher als „Stimmungskiller“ herausstellte.

Am Samstag ging es dann um zehn Uhr in Richtung Brandenburger Tor, beziehungsweise in die Straße „Unter den Linden“. Hier stiegen wir in einen Reisebus, in welchem wir eine „Videobustour“ durch Berlin gebucht hatten. Die außergewöhnliche Tour, bei welcher wir in zwei Stunden eine ganze Menge an wichtigen Sehenswürdigkeiten sahen und bemerkenswerte Trailer mit Videomaterial aus knapp 100 Jahren Berlin eingespielt bekamen, war sehr abwechslungsreich und wahnsinnig interessant. Nach der Tour schauten wir uns gemeinsam das Brandenburger Tor und das nahegelegene Holocaust-Denkmal in Ruhe an. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir in Kleingruppen. Wobei sich ein Teil der Gruppe Berlin noch etwas genauer anschaute und der andere Teil damit beschäftigt war, sein Taschengeld in einem Einkaufszentrum loszuwerden.
Um 17.00 Uhr war schließlich als Treffpunkt „Alexanderplatz“ ausgemacht, um den Fernsehturm mit seinen stolzen 368m Höhe „zu erklimmen“. Da wir hier aber mindestens 40 Minuten hätten warten müssen, haben wir kurzerhand improvisiert und uns den Deutschen und dem Französischen Dom auf dem Gendarmenmarkt angeschaut. Das Abendessen fand dann in einem „Steakhouse“ am Alexanderplatz statt, wonach wir dann den Abend in einer Kneipe am „Oranienplatz“ in Kreuzberg ausklingen ließen.
Am Sonntag, dem letzten Aufenthaltstag in Berlin, wollten wir uns morgens um zehn Uhr treffen, um uns für die letzten Programmpunkte für diesen Tag abzustimmen. Leider wurde über Nacht eine Teilnehmerin krank. Deshalb teilte sich die Gruppe gezwungenermaßen auf. Von einem kleinen Teil wurde deshalb die Charité „besichtigt“, was sich im Nachhinein doch eher als Abenteuertour herausstellte; die restliche Gruppe fuhr zur Siegessäule und abschließend in den Berliner Zoo. Von der Aussichtsplattform der Siegessäule aus, konnte man einen wunderschönen Ausblick bei herrlichem Herbstwetter über den Tiergarten und die „Straße des 17. Juni“ in Richtung Brandenburger Tor genießen. Im Zoo war eher weniger los, vermutlich war es den Tieren auch einfach zu kalt. Lediglich die Pinguine waren gut gelaunt und genossen ihren Fisch auch bei niedrigen Temperaturen im Außengehege.
Um 16.30 Uhr trafen wir uns dann alle geschlossen am Berliner Hauptbahnhof, um die Rückreise anzutreten. Diese verbrachte ein Großteil der Gruppe schlafend, ohne Störung oder „Unterhaltung“ jeglicher Art. Gegen 22.00 Uhr war jeder von uns froh, obwohl die Reise sehr, sehr schön, lustig und auch lehrreich war, wieder zu Hause zu sein.

Alles in allem verbrachten wir ein schönes und sehr unterhaltsames, von vielen schönen Momenten geprägtes sowie bildendes Wochenende in der Bundeshauptstadt Berlin.

Lara Kresz
für das Jugendforum der Stadt Babenhausen